Die Circus Arena der Malmströms gastierte vom 15. bis 28. Juli 1924 in Wittenberge in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs. Als Veranstaltungsort ist im Tournee-Buch von Herbert Malmström „Heisterbusch“ eingetragen. Wie man auch auf dem Foto vom 21. Juli sehen kann, wurden die Vorstellungen gut besucht.
In einer Wittenberger Tageszeitung konnte man am 17. Juli 1924 folgende Rezension lesen, wozu es auch ein Foto gibt.
„Vor beinahe ausverkauftem Haus begann gestern die Eröffnungsveranstaltung des in Wittenberge schon bekannten Unternehmens. Vergleicht man die Darbietungen in Qualität und Quantität mit denen von früher, so läßt sich ein erfreuliches Wachsen in beider Hinsicht feststellen. Aus der Fülle des Gebotenen ragt als Glanzleistung der Eisenkönig, der mit seiner ungeheuren Muskelkraft eine 4 – 5 Millimeter starke, um seine Brust — später um seinen Oberarm — gelegte, Eisenkette sprengt. Jeder große Zelt-Cirkus kann keine bessere Leistung liefern. Viel Heiterkeit und Staunen erregte der Schlangenmensch, dessen wahrhaft schauerliche Verrenkungen auf einen Menschen ohne Knochen schließen lassen mußten. Weitere Bewunderung erregen die beiden Reck-Akrobaten, von denen der eine als Chaplin erscheint, um uns dann ebenso wie der Filmheld in höchste Verwunderung seines Könnens zu setzen. Die Riesenwelle dreißigmal hintereinander, und die waghalsigsten Sprünge der Beiden ernteten reichen Beifall. — Ähnliche Kräfte verrieten die drei am schwebendem Trapez und der Matrose am schwankenden Mast. Erwähnt seien besonders die tollkühnen Menschenketten, die dann in vorzüglicher Haltung und Gleichmäßigkeit aufgelöst wurden. Als Grundstein zur weiteren Entwicklung sind wohl die zwei Pferdenummern zu betrachten, die schon zu dem Genre des Cirkus hinleiten. Wenn sich „Nero“ zuerst auch etwas störrisch anstellte, so entschädigte er nachher durch den um so schöner ausgeführten Walzer. Von den Clowns sei der Kleine besonders erwähnt, dessen Geschicklichkeit im Witzereißen ihm gewiß eine bedeutende Rolle sichern wird. Sie sorgten in ihrem komischen Zwischenspiel weidlich zur Belustigung der Zuschauer. Den Schluß bildete eine Burleske, die Instruktionsstunde. Alles in allem sind die Darbietungen der gastierenden Cirkus-Arena Malmström so einladend, daß wir ihren Besuch nur empfehlen können.“
Die Veröffentlichung des Fotos und des Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Wittenberge. Leider ist nicht mehr feststellbar, ob der Artikel am 17. Juli 1924 im „Prignitzer“ oder im „Generalanzeiger für die Prignitz und die Altmark“ veröffentlich wurde.
