Wappen der Familie Malmström

Niemand ist mehr da, der uns sagen kann, wann das Wappen der Malmströms ins Stammhaus in Güstrow kam und von wem es entworfen wurde. Solange Torsten und Ingmar Malmström zurückdenken können, hat das Wappen im Hausflur seinen Platz. Der Satz im Wappen „1725 – Unsere Vorfahren waren Seiltänzer“ fällt Besuchern beim Betreten des Hauses sofort ins Auge. Ein hervorragender Seilläufer war nicht nur Wilhelm Kolter, auch ein Carl Oskar Malmström leistete Einzigartiges auf dem Hochseil.

Die Jahreszahl 1725 kann leider bis heute – trotz umfangreicher Nachforschungen – noch mit keinem Dokument belegt werden. Sie wird als Geburtsjahr von Johann Kolter angenommen, der zweifelsfrei als Kunstreiter in Deutschland Furore machte.

Zu den Dokumenten – die zwar nicht im Familienbesitz sind, wir aber in Kopie zeigen dürfen – gehört ein Plakat von 1794 (Quellenangabe: Wienbibliothek im Rathaus Wien). Darauf kann man u.a. lesen: „Im k. k. privil. Hetzamphitheater unter den Weißgärbern wird heute mit gnädigster Erlaubniß Johann Kolter, englischer Kunstbereiter die Ehre haben, verschiedene Künste zu Pferde zu zeigen; …“. Hierbei handelt es sich um den Sohn, der vermutlich um 1750 geboren wurde und wie sein Vater den Vornamen Johann trägt. Er starb 1803.

Seine Söhne Karl und Wilhelm – schon in jungen Jahren auf dem Seil – waren aber auch erstklassige Kunstreiter.

Ab 1788 ist die Gesellschaft Kolter / Wieland nachweisbar mit ihrem Auftritt am 2. Mai in Stuttgart.

Im Britischen Museum London befindet sich noch ein Plakat von Johann Kolter aus dem Jahr 1789. Es zeigt lt. Beschreibung: „Werbung für eine Menschenpyramide und die akrobatische Reitshow von Johann Kolter; in der Mitte ein Holzschnitt, der eine menschliche Pyramide und den Titel des Schnitts darstellt, umgeben von zehn kleineren Holzschnitten, die einen einzelnen Reiter und die menschliche Pyramide zeigen, die verschiedene Tricks ohne Sattel auf einem, zwei und drei Pferden  zeigen, …“.

Johann Kolter reiste um 1790 bereits mit 30 Personen und 50 Pferden und war überwiegend in Deutschland, Polen, Russland und Ungarn unterwegs. So waren die Vorfahren der Kolter-Malmströms nicht nur hervorragende Seilläufer, sondern auch geschickte Kunstreiter.

Übrigens: Vor 100 Jahren konnte man in Rostock sogar noch zwei Malmströms  – Hans Malmström und seiner Schwester Miranda sowie deren Ehemann Albrecht Sticht – beim Besteigen eines 60 Meter langen und 20 Meter hohen Turmseils zuschauen.

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