Bereits ein Jahr nach dem Debüt der Rectons 1967 standen die Samarras in der Manege. Auf ihrer ersten Tournee sahen die Rectons eine Truppe junger Marokkaner, die mit ihren temporeichen Sprüngen in der Manege das Publikum begeisterte. Eine vergleichbare Darbietung gab es zur damaligen Zeit im Staatszirkus noch nicht.
Im Winter 1967/68 wurde die Samarra-Truppe aufgebaut und am 22. März 1968 hatte sie bereits in Ungarn mit dem Zirkus Aeros ihren ersten Auftritt. Da die Truppe auch einen Namen brauchte und der erste Vorschlag von der Direktion bereits abgelehnt wurde, entschlossen sich die „Jungs“ daraufhin ihrer Darbietung – zu Ehren des hervorragenden Artisten Enrico Rastelli – den Namen seiner Geburtsstadt Samara zu geben. Wer dann den Truppennamen mit zwei „r“ geschrieben hat, ist nicht bekannt. Er hat aber nichts mit der gleichnamigen Stadt Samarra im Irak zu tun.
Als Zweitdarbietung der Rectons ins Leben gerufen, war diese Darbietung in ihrer artistischen Leistung keineswegs eine „B-Seite“. 1979 beim 6. Internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo zeigten auch die Samarras ihr Können.
Torsten Malmström war in der Samarra-Truppe von Anfang an dabei – 20 Jahre lang. Holger Malmström und Thomas Müller kamen im Winter 1974 zur Artistenschule in Berlin zum intensiven Proben. Sie wurden dort vorbereitet, um bereits zur Saison 1974 (Gastspiel des Zirkus Busch von März bis November in Rumänien) bei den Rectons und damit auch bei den Samarras einzusteigen.
Während der Saison in Ungarn 1968 wurde die „7-Mann-Pyramide“ (nicht zu verwechseln mit der von Karl Wallenda) erarbeitet und erstmals in die Darbietung beim anschließenden Gastspiel in Bukarest (16. November 1968 bis 5. Januar 1969) mit Ludwig Kirsch als Untermann aufgenommen. Nach seinem Weggang stand dann Torsten Malmström ganz unten.
Zur Samarra-Truppe gehörten durchgängig auch zwei Frauen. Lange mit dabei waren u.a. Ilona Bernstädt und Brigitta Malmström. In den ersten Jahren der Samarras trugen die Frauen die noch im Museum vorhandenen Springerstiefel. Außer vielen Fotos und Programmheften, Brigittas Springerstiefel und einer Kostümhose von Torsten ist nichts mehr vorhanden, was an die Samarras erinnert.