Telegramm der Deutschen Reichspost

Hierbei handelt es sich um ein Telegramm, auf das niemand gewartet hatte. Hunderttausende Familien in Deutschland hofften, dass solch ein Telegramm ihnen niemals zugestellt würde.

An Herbert Malmström gerichtet, erhielt die Familie vor achtzig Jahren, im Mai 1943, die Nachricht vom Tod des Jüngsten der Gebrüder Malmström. Alle kannten ihn nur als Charles. Karl-Heinz steht nur auf seiner Geburtsurkunde und auf seinen Schulzeugnissen. Geboren wurde er am 10. März 1912 in Neukölln. In den 20er Jahren wurde der junge Charles schon früh in die Luftakrobatik seiner Brüder einbezogen. Sowohl mit seinem Bruder Hans als auch mit Arthur (siehe Foto) trat er in einer Perch-Balance-Darbietung auf. Er arbeitete als Clown und Tanzakrobat. Anfang des Jahres 1942 wird Charles zur Wehrmacht eingezogen. Bereits ein Jahr später, am 17. April, wurde er am Kuban schwer verwundet und erlag seinen Verletzungen in einem Kriegslazarett in Cherson. Sein Sterbedatum ist der 14. Mai 1943.

Ralf Girbig schreibt in seinem Buch „Die Malmströms“: „Charles Malmström (1912-1943)  —  Ein hoffnungsvolles Talent der Artistik, der jüngste Malmström der sechsten Generation. Er wurde nur einunddreißig Jahre alt. Ein Opfer des Zweiten Weltkrieges. Als Akrobat, Kunstreiter und Clown war er eine große Stütze der Malmström-Familie. Den Neuanfang der Malmströms nach 1945 konnte er nicht mehr erleben …“

Charles war ein großartiger Artist, der eine glänzende Zukunft besaß. Auf der Grabstelle der Malmströms in Güstrow ließ seine Mutter Therese einen Stein zum Gedenken an ihn aufstellen.