Werbeflyer für das Varieté Malmström

Auf der Vorderseite des Werbeflyers für das Varieté der Malmströms in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist die Reproduktion eines alten Zirkusplakats aus der Zeit etwa um 1900 zu sehen. Willi Malmström reiste damals – und wenn auch nur für eine Saison – als „1. schwedischer Circus Kolter-Malmström“.

„Etwa achtzehn Jahre früher, 1882, unterzeichnete sein Vater, Carl Malmström, ein Plakat des ,Circus Malmström´ mit ,C. Malmström, Kolter-Schwiegersohn aus Finnland.´“ (Ralf Girbig)

Carl Oskar Malmström stammte nachweislich aus Finnland. In Oulu war ein Jahr lang eine deutsche Seilläufer-Truppe der Familie Eisfeldt zu Gast. Carl Oskar sah die Artisten und – so wird berichtet – wollte auch er diesen Beruf erlernen. Mit neun Jahren begann er seine Ausbildung bei Heinrich Eisfeldt, reiste schon ein Jahr später (ab 1842) mit dessen Truppe quer durch Finnland, über St. Petersburg bis nach Deutschland und wird der prominenteste Künstler der Truppe des Heinrich Eisfeldt. In Deutschland trifft Carl Oskar auf die Seilläufer-Dynastie des Wilhelm Kolter und heiratet dessen jüngste Tochter Louise.

Immer wieder wurde die skandinavische Herkunft der Malmströms werbewirksam eingesetzt. 1894 kündigte die „Direction Kolter-Malmström“ – das waren die Brüder Alfred,  Alexander und Willi Malmström – im Mecklenburger Tagesblatt das Gastspiel ihres Unternehmens in Wismar an. Ob der Zirkus-Name „Norwegischer Circus“ ein Zusatzbonus für die Reklame war oder ob auch Artisten aus Skandinavien im Programm waren, lässt sich nicht mehr feststellen.